Neuer qualifizierter Mietspiegel: „Wichtiges Instrument für Transparenz“

Neuer qualifizierter Mietspiegel: „Wichtiges Instrument für Transparenz“

01.06.2022, 06:54:24 UTC
Bundesweit vorbildlich sei der Darmstädter Mietspiegel auch in der Erfassung besonderer Eigenschaften (Kategorien) der Wohnung –
Bild von Mediamodifier auf Pixabay

Als „wichtiges Instrument für Transparenz und unverzichtbare Hilfestellung“ bezeichnen GRÜNE, CDU und Volt den vom Magistrat beschlossenen neuen qualifizierten Darmstädter Mietspiegel. Man begrüße daher die Aktualisierung des Mietspiegels und die Vorstellung durch Wohnungsdezernentin Barbara Akdeniz.

Bereits seit 1978 wird der Mietspiegel, der Auskunft über die durchschnittliche Nettomiete gibt, von der Stadt Darmstadt herausgegeben (nicht enthalten sind die Daten von Neubau-Erstvermietungen). Zuletzt wurde der Mietspiegel 2020 aktualisiert, verglichen wird jeweils eine Vierjahresspanne. Darmstadt geht mit der Auflage eines Qualifizierten Mietspiegels über den Standard hinaus: Eine gesetzliche Verpflichtung zur Erhebung eines qualifizierten Mietspiegels gilt ab 01.07.2022.

„Dennoch ist uns die Erarbeitung und Herausgabe wichtig. Der Mietspiegel trägt erheblich zur Transparenz im Darmstädter Mietwohnungsmarkt bei. Mieter und Vermieter können mit Hilfe des Mietspiegels je nach Größe, Baualter, Lage, Wohnungstyp und Wohnungsausstattung die ortsübliche Vergleichsmiete feststellen und so die Angemessenheit ihrer eigenen Miete überprüfen“, so die Fraktionsvorsitzenden von B90/GRÜNEN Malena Todt und Andreas Ewald.

„Festzuhalten ist, der Mietspiegel ist kein Mietpreistreiber, sondern für Mieter*innen ein wichtiges Hilfsmittel für die Beurteilung ihrer Mietkosten Mit dieser Datengrundlage stellt er ein wichtiges Instrument dar, um beispielsweise Streitigkeiten zwischen Mietvertragsparteien zu vermeiden oder aufzulösen und erleichtert Gerichten in Streitfällen die Entscheidung“, so der Fraktionsvorsitzende der CDU Roland Desch.

Bundesweit vorbildlich sei der Darmstädter Mietspiegel auch in der Erfassung besonderer Eigenschaften (Kategorien) der Wohnung – „wie zum Beispiel deren energetische Beschaffenheit oder das Vorhandensein von Fahrradabstellanlagen, weil er dadurch entsprechende Anreize für Vermieterinnen und Vermieter setzt“, ergänzt Nicolas Kämmerer, Volt-Fraktionsvorsitzender.

Es sei daher zu begrüßen, dass die Bundesregierung letzten Sommer auf Bundesebene tätig geworden und eine Reform des Mietpreisspiegelrechts inklusive verbindlicher Vorgaben für qualifizierte Mietpreisspiegel beschlossen habe. Wünschenswert wäre jedoch die flächendecke Einführung des qualifizierten Mietpreisspiegels (zumindest für Ballungs- und Zuzugsräume) gewesen, wie er in Darmstadt seit Jahren erhoben wird.

Darmstadt ist eine attraktive, dynamische Stadt mit Schwerpunkten in Wissenschaft, Digitalisierung und Kultur. Dies zeigt sich auch weiterhin am verstärkten Zuzug von Familien, Studierenden oder auch Einzelpersonen. Diese Entwicklungen machen sich seit Jahren auch auf dem Darmstädter Wohnungsmarkt bemerkbar und auch der Mietspiegel bestätigt einmal mehr den Trend zu steigenden Mieten in Ballungsräumen. Die Durchschnittsmiete ist demnach in den vergangenen vier Jahren von 9,18 auf 10,44 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Bei den Nettomieten nicht erfasst sind steigende Energie- und Heizkosten. 

„Diese Durchschnittsmieten zeigen, wie wichtig und richtig unser wohnungspolitisches Konzept ist, das für die städtische Tochter Bauverein AG feste Quoten für Wohnungen für Familien mit niedrigen und geringen Einkommen vorschreibt. Diese Mieten liegen deutlich unter dem Mietspiegel. Ebenso wie bei der Vermieterin Bauverein insgesamt – dort liegt die Durchschnittsmiete aller Wohnungen bei 7,38 Euro pro Quadratmeter“, so Todt und Ewald.

Bei Fragen rund um den qualifizierten Mietpreisspiegel können sich die Bürgerinnen und Bürger an das städtische Amt für Wohnungswesen und den Mieterbund wenden, Vermieter*innen an Haus und Grund.

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