Dr. Florian Köhler-Langes

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Fragen an Florian

Was machst du außerhalb von Volt?

Nach meinem Physikstudium, habe ich acht Jahre lang als Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in einem Kellerlabor der Uni Mainz Eigenschaften grundlegender Bausteine unserer Natur mit höchster Genauigkeit gemessen. Besonders fasziniert hat mich hierbei, dass wir Menschen so viel Wissen haben, dass wir unsere Natur teilweise auf 13 Stellen genau erfolgreich vorhersagen können. 

Nachdem ich mich nun seit einigen Jahren politische engagiere, habe ich mir im letzten Sommer eine Arbeit gesucht, die noch direkter gesellschaftliche Relevanz hat. So arbeite ich seit acht Monaten im Energiereferat des Statistischen Bundesamts. Übergeordnetes Ziel meines Projektes ist die schnellere Bereitstellung der Energiebilanz für Deutschland, die für die Überprüfung der Energiewende von zentraler Bedeutung ist. 

Neben meiner Arbeit genieße ich vor allem die Zeit mit meiner fünfjährigen Tochter. Unter der Woche machen wir die Spielplätze der Mainzer Neustadt unsicher und am Wochenende fahren wir häufig mit unserem Pedelec auf wunderschönen Radwegen quer durch Rheinland-Pfalz. An lauen Sommerabenden liebe ich es, an einem ruhigen Ort am Rheinufer oder auf der Mainzer Zitadelle klassische Gitarre zu spielen.

Was möchtest du am liebsten von heute auf morgen verändern?

Die Zeit zur Bewältigung der Klimakrise drängt. Im Landtag würde ich gerne als erste Maßnahme das Baurecht so abändern, dass ungenutzte Dächer ambitioniert begrünt oder zur Energiegewinnung verwendet werden. Im gleichen Schritt könnten wir das Baurecht klimaneutral ausgestalten. Übergeordnetes Ziel sollte hierbei ein Leben im Einklang mit der Natur sein. Ein weiteres Herzensthema ist für mich die Eindämmung sozialer Ungleichheit, die unsere Gesellschaft auseinander driften lässt. Auf Landesebene kann man diese gesellschaftliche Spaltung durch eine grundlegende Bildungsreform lindern. Seit Jahren weisen eine Vielzahl an internationalen Studien darauf hin, dass in Deutschland Chancengleichheit bereits in jungen Jahren an der Dreigliedrigkeit unseres Schulsystems scheitert. In der Schule der Zukunft sollten daher alle Schüler*innen bis zum ersten Bildungsabschluss an einer Schule unterrichtet werden, wobei die individuellen Interessen der Schüler*innen deutlich stärker berücksichtigt werden sollten. Zudem sollte Selbstbestimmung stärker gefördert werden, hierzu benötigen wir eine Reduktion von Noten, Feedback auf Augenhöhe, projektbasiertes Arbeiten und Vernetzung zwischen Schulen. Solche innovativen Bildungskonzepte können nur gelingen, wenn Lehrer*innen und Schüler*innen vor Ort mitgestalten dürfen und unterstützt werden. Schulautonomie und die Möglichkeit von externen Expert*innen Unterstützung zu bekommen, halten wir daher für einen zentralen Schlüssel für Erfolg und für mehr Zufriedenheit auf allen Seiten.

Warum kandidierst du?

Ich würde gerne gemeinsam mit den Menschen in Rheinland-Pfalz die großen Herausforderungen unserer Zeit anpacken: Die Zukunft der Arbeit, eine moderne Infrastruktur im Digitalen und im Verkehr, ambitionierte Sozial- und Klimapolitik, die keine nationalen Grenzen kennt und vieles mehr. Die grundlegenden Weichen in der Bildungspolitik werden im Landtag gestellt. Chancengleichheit in der Bildung und ein modernes Verständnis von Bildung, welches Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen glücklich macht, wäre mein größter Traum in der Landespolitik. Exorbitante Burn-Out Raten bei Erzieher*innen und Lehrer*innen, sowie immer gestresstere Schüler*innen und Eltern sind systembedingt. Hier liegt einiges seit vielen Jahren im Argen. Mir ist es beispielsweise in der Bildungspolitik ein großes Rätsel, dass all die Mängel seit langer Zeit bekannt sind und trotzdem so wenig passiert.

Warum bist du bei Volt?

Volt ist die einzige Partei, die erkannt hat, dass die Herausforderungen unserer Zeit nicht mehr von einzelnen Nationalstaaten gelöst werden können. Viele Teile unseres täglichen Lebens haben sich über die letzten Jahrzehnte vollständig globalisiert, von den Früchten, die wir essen, der Kleidung, die wir tragen, die Kommunikationswerkzeuge, die wir nutzen, bis zu unserem Urlaubsradius, all das hat sich globalisiert und unser Lebensstandard hat sich durch diese Globalisierung deutlich verbessert. Auf der anderen Seite haben sich auch die gesellschaftlichen Herausforderungen globalisiert. Klimakrise, Artensterben, soziale Ungleichheit, unser Wirtschafts- und Finanzsystem kennen keine nationalen Grenzen. Allein ein zentraler gesellschaftlicher Aspekt tut sich mit dieser Globalisierung sehr schwer: Und das ist die Politik. Seit vielen Jahren hinkt sie den gesellschaftlichen Bedürfnissen hinterher, da alle bisherigen Parteien national organisiert sind und sie somit eine viel zu verengte Perspektive auf die Herausforderungen unserer Zeit haben. All diese Herausforderungen können nur durch transnationale Strukturen gelöst werden. Für diese transnationalen Lösungen brauchen wir wiederum demokratische transnationale politische Strukturen. In Europa brauchen wir in einem ersten Schritt somit eine souveräne, europäische Demokratie. Um diese Demokratie zu realisieren benötigen wir transnationale Parteien, beispielsweise durch und durch europäische Parteien wie Volt.

Neben diesem einzigartigen transnationalen Konzept, gefällt mir bei Volt die Offenheit und die argumentative Art und Weise, wie wir miteinander um politische Forderungen ringen. Wir versuchen hierbei nicht in ideologischen Feindbildern zu denken. Vielmehr suchen wir nach konstruktiven Lösungen für die gesamte Gesellschaft. 

Darüber hinaus ist Volt das dynamischste politische Projekt in Europa. Prognosen zufolge gewinnen wir auch bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden Sitze im Parlament. Bei den Kommunalwahlen in Bonn und in Köln wurden wir im Herbst zudem aus dem Stand mit 5% gewählt. Es macht einfach riesigen Spaß, so etwas mit aufzubauen und wachsen zu sehen.

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